Der Kon-Tiki Quechua von Stefan Nahstoll
Der Kon-Tiki Ofen des ithaka Instituts wurde entwickelt um möglichst effizient aus Biomasse Pflanzenkohle herzustellen.
Die Baupläne sind online und für jeden zugänglich.
Dabei spielt der Aufbau eine große Rolle.
Der untere Innenwinkel von 110° (außen 70°) ermöglicht den Schwelbrand der Biomasse. Dabei entsteht wenig Rauch, und Wirbel bilden sich über dem Feuer.
Zur Stabilisierung der Flamme und zur Isolation der Wärme, hat der Kon-Tiki noch einen Äußeren Mantel, den man auf die Schale aufsetzt. Dieser sorgt für eine gleichmäßige Temperatur für die Pyrolyse.
Da das Feuer am Ende mit Wasser gelöscht werden muss, gibt es am Boden des Kon-Tiki einen Wasser Ablauf. Dadurch kann das verwendete Wasser noch recycelt werden.
In den Kon-Tiki kann alles der Pflanzen gegeben werden; von Kleinen Ästen mit Blättern, bis zu ganzen Holzscheiten. Auch gehäckseltes macht sich gut.
Die gewonnene Pflanzenkohle, soll die Bodenfruchtbarkeit fördern. Kohle an sich hat jedoch keine Nährstoffe, kann jedoch durch die große Oberfläche viele Nährstoffe aufnehmen. Deshalb wird die Kohle unter anderem mit Urin abgelöscht, wodurch die Kohle Stickstoff, Phosphor und Kalium aufnimmt, was Sie dann im Feld an die Pflanzen abgeben kann.
Vorgegangen wurde wie folgt:
In dem Kessel ist ein Rost, mit ca 30 cm Abstand zum Boden. Dadurch kann sich später Pflanzenkohle nach unten absetzen. Auf diesem Rost wurde eine Pyramide aus dünnem trockenem Holz geschichtet, die von oben angezündet wurde.
Die Pyramide fungiert als Kamin, in dem das Feuer für einen Zug sorgt.
Wenn der ganze Kamin brennt, wirft man ihn um und hat ein Glutbett auf das nun weitere Biomasse gelegt werden kann.
Wichtig dabei ist, dass das Holz nicht vollständig verbrennt sondern nur verkohlt. Dafür wird immer rechtzeitig Holz oder Zweige nachgelegt.
Wenn die Hitze im Kon-Tiki zu hoch wird
muss gelöscht (engl. to quench) werden. Also wird mit einem Schlauch Wasser auf das Feuer gesprüht um es abzukühlen.
Wie in Abbildung 3 zu sehen ist, wird die Kohle auch mit Urin abgelöscht um ihr Nährstoffe zuzuführen.
Zuletzt wenn der Kessel voll genug mit Kohle ist, wird der gesamte Kessel mit Wasser aufgefüllt, um ein weiteres Verbrennen zu verhindern.
Bevor Sie verwendet werden kann muss sie 3 Tage abkühlen und das Wasser muss abgelassen werden.
Am Ende war der Kessel bis 30 cm unter den Rand gefüllt.
Wenn man also statt mit 0,93 m Höhe mit 0,63 m Höhe rechnet und nur einen oberen Durchmesser von 0,64 m hat. Der untere Radius bleibt bei 0,41m.
Daraus ergibt sich ein Volumen von 0,554 m² Kohle.
(http://rechneronline.de/pi/kegelstumpf.php)
Der gesamte Prozess des Köhlerns nahm 1-2 Tage in Anspruch, wobei man immer anwesend sein sollte, um Brände zu vermeiden.
*Alle Fotos bis auf das Foto des Aufbaus sind mein Eigentum
*Die Skizze des Aufbaus ist vom ithaka Institut
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