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Einführung in den dynamischen Agroforst

Dezember 15, 2018 By benjamin Leave a Comment

Agroforst ist ja schon ein bekanntes Modell: Es ist die Schnittstelle zwischen Landwirtschaft und Forstwirtschaft, die einjährige Kulturen wie Getreide, Kartoffeln oder Gemüse mit Baumarten für Obst oder Holzgewinnung in einer Parzelle vereint. Jetzt stellt sich nur noch die Frage: Wann ist der Agroforst „dynamisch“? Bei dem Begriff stellt man sich vor, dass etwas in Bewegung ist, dass sich etwas stetig verändert. Beim dynamischen Agroforst wird durch hohe Artenvielfalt und eine dichte Bepflanzung die sich ständig verändernde Natur und die natürliche Nachfolge der Pflanzenvegetation nachgeahmt. Es fängt mit kleinen Pflänzchen and und endet mit großen, prächtigen Bäumen. Das Konzept, mit den Gegebenheiten der Natur zu arbeiten anstatt sie zu kontrollieren, gilt stets als nachhaltig und wird auch von den Prinzipien der Permakultur unterstützt.

Wie man nun ein dynamisches Agroforstsystem implementiert, soll am folgenden Beispiel, der Erstellung eines „Ruedo“ (zu dt.: Rad oder Kreisel) erläutert werden:
Bei steinigem Boden wird ein kreisförmiges Loch von circa 1m Tiefe und 1m Durchmesser ausgehoben. Dieses wird mit Erde, Schafsdung und aktivierter Kohle (selbst hergestellte Kohle, die mit Urin gelöscht wurde und somit als Nährstoffträger dient) befüllt.

Einführung in den dynamischen Agroforst

Danach gilt es zu entscheiden welche Pflanzen in das Ruedo gesetzt werden sollen. Dazu ist es wichtig die Standortbedingungen zu kennen: Einflussfaktoren wie Wind, Sonne und Schatten, Kälte und umgebende Baumarten müssen beachtet werden.
Um der natürlichen Pflanzenfolge gerecht zu werden, müssen Arten mit unterschiedlicher Lebensdauer in das Ruedo, die in verschiedene Kategorien eingeteilt sind:
• Pionierart: wird bis zu einem Jahr alt
• Sekundärart 1: wird bis zu zwei Jahre alt
• Sekundärart 2: wird bis zu 20 Jahre alt
• Sekundärart 3: wird bis zu 100 Jahre alt
• Primärart: wird über 100 Jahre alt und ist ökonomisch gesehen die wichtigste Art im Konsortium

In unserem Beispiel ist die Primärart eine Chirimoya (Annona cherimola). Diese wird vorsichtig in die Mitte des Ruedos gesetzt.

Pionierarten wären beispielsweise Blumen auf die wir hier aber verzichtet haben, zumal die anderen Kategorien gut vertreten und bereits alle Jungpflanzen sind. Die Sekundärarten werden in gleichmäßigem Abstand am Rand des Ruedos um die Chirimoya gepflanzt. Bei der Auswahl der Arten ist es nicht nur wichtig die natürliche Reihenfolge und die Kategorien zu beachten, sondern auch, dass die Sekundärarten einander helfen und beschützen, damit die Chirimoya mit den anderen Arten optimal wachsen kann.
Deshalb befinden sich in unserem Beispiel eine Fetthenne (als wasserspeichernder Helfer), eine Geranie (die abstoßend für Insekten und Nematoden wirkt sowie den Boden bedeckt), eine Art der Kürbisgewächse sowie Neuseeland-Spinat (Bodendecker und Gemüse), und weitere Bodendecker, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Nebenan ist ein weiteres, kleines Loch befüllt worden, in dem ein „Mora de àrbol“ (zu dt.: Seidenraupenbaum) als Begleitart gepflanzt wurde. Diese Art dient hauptsächlich als Unterstützung für die Chirimoya, indem ihre Äste regemäßig zurückgeschnitten und als Mulch um die Primärart gelegt werden. Die Begleitart kann aber theoretisch auch im Ruedo stehen. Mit solch einer Kombination ist das Ruedo gegen verschiedenste Umwelteinflüsse gewappnet und kann ohne Störung gedeihen.
Zum Schluss wird das Ruedo gut gegossen, damit der Boden erstmal gesättigt ist und die Arten sich leicht an die neue Umgebung gewöhnen können. Die Bodendecker sind zu Beginn noch sehr klein, weswegen Gras und Sägemehl im Ruedo als Ersatz verteilt werden. Dadurch verdunstet weniger Wasser und der Boden bleibt länger feucht.

Somit wäre das Ruedo komplett und nach einiger Zeit hat man ein dynamisches Agroforstsystem.

Autor: Jakob

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